Größte deutsche Gesundheitsstudie startet

200.000 Menschen sollen in Deutschland über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren begleitet werden: Den Startschuss für den Beginn der Hauptuntersuchung dieser Langzeitstudie gab Bundesforschungsministerin Johanna Wanka am 10. November am Universitätsklinikum Essen gemeinsam mit der Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Svenja Schulze, und dem Vorstandsvorsitzenden und wissenschaftlichen Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums und Vertreter der Helmholtz-Gemeinschaft, Otmar Wiestler.

Ziel der Studie ist es, neue Erkenntnisse über den Einfluss von genetischen Faktoren, Umweltbedingungen, sozialem Umfeld und Lebensstil auf die Entstehung von Krankheiten zu gewinnen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhoffen sich Erkenntnisse über die Entstehung von Volkskrankheiten wie Diabetes, Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. „Alle achtzehn Studienzentren in Deutschland sind jetzt voll funktionsfähig und werden mit ihren Untersuchungen beginnen. Eine Studie in dieser Dimension zu konzipieren und umzusetzen ist eine enorme Leistung aller Beteiligten der Nationalen Kohorte. Ich möchte alle Bürgerinnen und Bürgern, die einen Brief von der Nationalen Kohorte erhalten, dazu ermuntern, sich an der Studie zu beteiligen. Denn die Aussagekraft der Studienergebnisse ist umso größer, je höher die Zahl der Beteiligten ist, und hiervon profitieren wir zukünftig alle“, sagte Bundesministerin Johanna Wanka.

Wir wissen trotz intensiver Forschung noch zu wenig über die Entstehung von Volkskrankheiten, um Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie nachhaltig zu verbessern. Warum erkrankt der eine, der andere aber bleibt gesund? Was sind die Risiko-, was die Schutzfaktoren und welche konkreten Zusammenhänge gibt es zwischen den vielen Faktoren, die bei der Entstehung von Krankheiten eine Rolle spielen? Um fundierte Aussagen treffen zu können, wird eine sehr hohe Zahl von Teilnehmenden benötigt, deren gesundheitliche Entwicklung über einen langen Zeitraum beobachtet wird. Damit eröffnet die Nationale Kohorte eine neue Dimension der Forschung. Die Größe der Studie ermöglicht eine sehr differenzierte und genaue Darstellung der gesundheitlichen Lage der Bevölkerung.

Finanziert wird die Gesundheitsstudie durch das Bundesforschungsministerium, 14 Bundesländer und die Helmholtz-Gemeinschaft mit insgesamt 210 Millionen Euro. Die Förderer haben sich hierzu eng abgestimmt und koordiniert. An der Studie beteiligt sind 14 Universitäten, vier Helmholtz-Zentren, vier Leibniz-Institute, zwei Ressortforschungseinrichtungen und ein Fraunhofer-Institut. Für die im Rahmen der Studie gewonnenen Informationen ist ein umfassendes Datenschutz- und IT-Sicherheitskonzept erarbeitet und festgelegt worden.

Quelle: http://www.bmbf.de