Was man in den Pflegeberufen in Deutschland verdient

Zusammenfassung

  • Im Zentrum dieser Studie steht eine aktuelle Bestandsaufnahme der Bruttoentgelte von Kranken- und Altenpflegern, die auf Grundlage der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit für Vollzeitbeschäftigte und nach Bundesländern differenziert durchgeführt wird. Diese Ergebnisse werden durch zusätzliche Analysen auf Grundlage des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes flankiert, mit deren Hilfe ein Blick auf den Umfang und die Ursachen der Teilzeitbeschäftigung in den Pflegeberufen geworfen wird.
  • In den Pflegeberufen liegen die Teilzeitanteile deutlich über dem Anteil für alle Beschäftigten. Während unter den Pflegekräften unfreiwillige Teilzeitbeschäftigung vor allem im Osten anzutref-fen ist, dominieren im Westen persönliche und familiäre Verpflichtungen als Ursache. In Ost-deutschland könnte eine Arbeitszeitausweitung bereits Beschäftigter also einen substantiellen Bei-trag zur Linderung der Arbeitskräfteknappheit leisten.
  • Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Verdienste in den Pflegeberufen im Niveau zwischen Ost und West, den Qualifikationsstufen sowie zwischen den Bundesländern stark variieren.
  • Frauen in Pflegeberufen verdienen grundsätzlich weniger als männliche Kollegen. Der Unterschied in der Altenpflege ist jedoch geringer als in der Krankenpflege.
  • Allgemein zeigt sich, dass Fachkräfte in der Krankenpflege im Vergleich mit allen Beschäftigten besser entlohnt werden. In Ostdeutschland verdienen sie 18,1 Prozent mehr als im Mittel aller dor-tigen Beschäftigten. In Westdeutschland ist der Vorsprung mit 1,4 Prozent allerdings geringer. Im Vergleich zu anderen Fachkräften in Deutschland verdienen sie 11,4 Prozent mehr. Vor allem in den neuen Ländern ist der Abstand mit +30,4 Prozent prägnant (alte Bundesländer: +9,5 %).
  • Die Fachkräfte in der Altenpflege verdienen im Vergleich mit allen Beschäftigten deutlich weniger: Ost -16,1 Prozent, West -17,0 Prozent. Im Vergleich zu den Fachkräften in der Krankenpflege ver-dienen sie noch weniger (Ost: -28,9 %, West: -18,2 %). Fachkräfte in der Altenpflege verdienen nur geringfügig mehr als Helfer in der Krankenpflege.
  • Fachkräfte der Kranken- bzw. Altenpflege verdienen bei ambulanten Pflegediensten bis zu einem Drittel weniger als in Krankenhäusern.
  • Das Entgelt der Helfer in der Krankenpflege in Ost wie West liegt jeweils 20 Prozent unter dem jeweiligen mittleren Einkommen aller Beschäftigten. Sie erreichen aber in Ost wie West ein höhe-res Medianentgelt im Vergleich zu den Verdiensten aller Helferbeschäftigten (Ost: +13,6 %, West: +13,3 %).
  • Altenpflegehelfer liegen um 35,5 Prozent in Ostdeutschland und um 40 Prozent in Westdeutsch-land unter dem Medianentgelt (über alle Berufe). Zudem verdienen sie deutlich weniger als Helfer in der Krankenpflege (Ost: -19,3 %, West: -24,9 %).

Diese Studie wurde vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung im Auftrag des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigten für Pflege erstellt.

Aus Gründen der Lesbarkeit im Text wurde bei der Beschreibung von Personen jeweils nur die männliche Form gewählt, wenn eine geschlechtsneutrale Beschreibung nicht möglich war. Die Angaben beziehen sich jedoch immer auf Angehörige beider Geschlechter.

Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung - Die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit

Wiederbelebung wird künftig an Schulen unterrichtet

In Deutschlands Schulen sollen ab der 7. Klasse jedes Jahr künftig zwei Stunden Wiederbelebungstraining auf dem Unterrichtsplan stehen. Das hat der Schulausschuss der Kultusministerkonferenz der Länder auf seiner 395. Sitzung in Düsseldorf beschlossen. Ziel der Aktion ist es, die Zahl der plötzlichen Herztode zu senken.

Zwei Stunden pro Jahr sind nach Angaben deutscher Anästhesisten-Verbände ausreichend, um einen dauerhaften Lerneffekt zu erzielen. Die Kenntnisse sollten jährlich aufgefrischt werden, damit sich die Reanimationsschritte leichter einprägen. Die Zahlen beruhen auf Untersuchungen des Projekts "Schüler werden Lebensretter", das im jahr 2006 in Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurde.

Quelle: www.kmk.org

Weiterbildungsmarkt: Die Trends der kommenden drei Jahre

Bereits das neunte Jahr in Folge ermittelt das „MMB Learning Delphi“, welche Trends die Weiterbildung in Unternehmen in den kommenden drei Jahren kennzeichnen werden und womit die größten wirtschaftlichen Erfolge zu erwarten sind. Die Trendstudie zeigt außerdem, welche Themen und Inhalte das betriebliche E-Learning in den nächsten Jahren bestimmen und welche Zielgruppen künftig im Fokus der E-Learning-Akteure stehen werden. Erstmals wurde dabei auch das Trendthema „Adaptive Learning“ eingehender behandelt.

Das MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung hat wieder E-Learn-ing-Expertinnen und -Experten um ihre Prognose zu künftigen Szenarien des digitalen Lernens gebeten. Bereits das neunte Jahr in Folge ermittelt das „MMB Learning Delphi“ damit die mittelfristigen Trends im Weiterbildungs-sektor. Wie in den Vorjahren wurden auch 2014 langfristige Trendfragen, die jährlich erhoben werden, um einige neue Fragen ergänzt, die die E-Learning-Entwicklungen der letzten Monate widerspiegeln.

So wurde erstmals das so genannte „Adaptive Learning“ eingehender behan-delt. Die befragten Experten befürworten solche Anwendungen, in denen die Lerner in den Prozess der Individualisierung von Lerninhalten bewusst mit einbezogen werden und selbst Entscheidungen treffen. Eine automatische An-passung im Hintergrund wird eher abgelehnt.

Die wichtigste Lernform der nächsten drei Jahre ist und bleibt aber „Blended Learning“, also eine Mischung aus traditionellen Präsenzlernformen und com-putergestützten Lernangeboten. „Virtuelle Klassenräume“ und „Mobile Learn-ing“ rangieren in der Expertengunst auf den Plätzen 2 und 3.

Im Mehrjahresvergleich der relevanten Lernformen erlebt „Social Learning“ ein Auf und Ab, das nicht zuletzt von allgemeinen Hype-Themen wie Facebook beeinflusst wird. Nach einer gewissen Ernüchterung steigt nun die Zukunftsfä-higkeit sozialer Netzwerke und Communities wieder – „Wikis“ hingegen verlie-ren an Relevanz als Lernform in Unternehmen.

Beim Trendthema „Massive Open Online Courses“ (MOOCs) sehen die Bil-dungsexperten vor allem für solche MOOCs eine große Zukunft, die eine Ver-mittlung curricularer Lerninhalte sowie eine Zertifizierung des Lernerfolgs an-streben (xMOOCs). Weniger erfolgversprechend wird hingegen das Konzept interaktiver MOOCs-Angebote eingeschätzt, die eher Workshop-Charakter ha-ben und – dem Social Web verpflichtet – eine kollaborative Vernetzung und Ei-genaktivität der Lerner anstreben (cMOOCs).

Wichtigste künftige Einnahmequelle für die E-Learning-Anbieter ist aus Exper-tensicht neben dem „Blended Learning“ das Geschäftsfeld „Mobile Learn-ing“/„Learning Apps“. Nur geringen kommerziellen Erfolg versprechen sich die Experten inzwischen von Lernanwendungen im Kontext von sozialen Netz-werken und Communities.

Großunternehmen, die zumeist maßgeschneiderte Lern-Lösungen nachfragen, gelten weiterhin als mit Abstand wichtigste Zielgruppe der E-Learning-Bran-che – gefolgt von Kleinen und Mittleren Unternehmen. Kleinteilige Zielgruppen wie das Handwerk oder Selbständige bzw. Freiberufler, die – oft aus Kosten-gründen – eher standardisierte Lern-Arrangements bevorzugen, spielen als Zielgruppe derzeit nur eine nachgeordnete Rolle.

Der E-Learning-Event mit dem größten Potenzial ist die Karlsruher „LEARN-TEC“. Ihre Bedeutung für die Branche hat aus Expertensicht sogar noch wei-ter zugenommen. Erstmals auf dem 2. Rang der Branchenevents ist in die-sem Jahr die Berliner „ONLINE EDUCA“, gefolgt von den Messeveranstaltun-gen „Zukunft Personal“ und „didacta“.
Die ausführlichen Ergebnisse des „MMB Learning Delphi“ 2014 sind im MMB-Trendmonitor II/2014 veröffentlicht worden. Dieser steht kostenlos als Download zur Verfügung: www.mmb-institut.de

Lehrer werden als Wertevermittler wichtiger

Lehrer haben in den Augen der Kinder in den vergangen Jahren als Wertevermittler an Bedeutung gewonnen: Nannten 2006 nur 50 Prozent Lehrer wichtig für die Wertevermittlung, waren es 2014 stolze 80 Prozent. So ein Ergebnis des GEOlino-UNICEF-Kinderwertemonitors 2014. Weitere Eregebnisse: Familie und Freundschaft sind für die deutschen Kinder das Wichtigste im Leben – weit wichtiger als Geld und Besitz. 74 Prozent der Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis 14 Jahren finden Familie und 73 Prozent finden Freundschaft "total wichtig". Auch Vertrauen und Zuverlässigkeit, Geborgenheit und Ehrlichkeit stehen bei den Kindern hoch im Kurs. Werte wie Bildung, gute Manieren und Toleranz gewinnen bei den Sechs- bis 14-Jährigen an Bedeutung.

Quelle: bildungsklick.de